Valparaíso

Sooo nun bin ich auch schon seit zwei Wochen in Chile und es wird mal Zeit für meinen ersten Blogeintrag. Meine ersten Eindrücke im Allgemeinen: sehr gemütliche Lebenseinstellung, kunterbunt, fröhlich, gesellig, musikalisch, kreativ und mega freundlich.

Am 20. November 2015 hab ich mich in Frankfurt in den Flieger nach Santiago de Chile gesetzt. Zwischenstops gabs in Amsterdam und Buenos Aires. Die Flüge waren sehr entspannt, mit insgesamt 10 Stunden Schlaf, Bier und Baileys gabs absolut nichts zu bemängeln (KLM sei Dank). Am Flughafen hat mich zum Glück mein Schwesterherz abgeholt und wir haben das Wochenende in Santiago bei einer Freundin von ihr verbracht. Bei einer persönlichen Stadtführung durch Santiago haben wir so ziemlich die schönsten Ecken der Stadt kennengelernt.

Bei einem gemütlichen Abend mit leckerem Pisco Sour und Tapas konnte man den Tag richtig schön ausklingen lassen.

Am Sonntag gabs noch ein peruanisches Mittagessen bevor wir uns mit dem Bus auf den Weg nach Valparaíso machten. Am Busbahnhof angekommen herrschte reges Treiben. Anfangs wirkte alles sehr durcheinander, hektisch und unkontrolliert… aber mit der Zeit entwickelt man Vertrauen in die rassante Fahrweise der Bus- und Autofahrer. (Erstaunlicherweise passieren hier echt sehr wenig Unfälle trotz der alten Fahrgeschosse, kaputten Straßen und wilden Fahrten.) Mit Bus und Colectivo sind wir dann doch recht schnell in unserem vorübergehenden Heim angekommen.

(Häuschen mit wunderschönen Ausblick von Balkon und Zimmer)

Am Montag gabs erstmal eine chillige Safaritour mit Theresas Arbeitskollegen, ungefähr zwei Stunden südlich von Valparaíso. Wir haben ein Gebiet besichtigt, auf dem in naher Zukunft ein Windpark gebaut wird. Es war ganz interessant mal erste Eindrücke von der Landschaft, Pflanzen und Tierwelt zu sammeln. Die Rückfahrt war etwas langwierig, aber richtig schön durch die ganzen kleinen Küstenortschaften zu fahren. Anschließend gabs sehr guten Lachs mit Panoramablick aufs Meer.

Die kommenden Tage hab ich genutzt um die Stadt etwas zu erkundigen…

Da Bilder mehr als 1000 Worte sagen:

Zwischendurch am Strand von Vina del Mar entspannt:

Am Wochenende hatten wir volles Programm. Samstags früh aus den Federn und ab mit Jen zu Muelle Barón, um uns beim Stand Up Paddling zu versuchen.

Nach einer Stunde wars dann aber auch genug Anstrengung auf dem Board. Mit einer kleinen Stärkung schlenderten wir anschließend über den Markt (Da gibts einfach alles! Obst, Gemüse, Kleidung, Schuhe und gaaaanz viel Ramsch).

Gemütlicher Abend Zuhause mit Billard und Bier:

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Am Sonntag hatten wir nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter. Es hing eine dicke Nebelschicht über der Stadt, doch unser Plan stand: Sandboarden bei den Dünen von Renaca und Bouldern an den Felsen direkt unterhalb. Ziemlich geile Aktion… Sanddünen Surfen/Boarden macht mega viel Spaß, doch leider kommt man nicht immer so weit wie erhofft 😉 und man hat noch sehr lange Stand an jeglichen Stellen des Körpers.

Nach einer kleinen „Wüstenwanderung“ gings steil abwärts in Richtung Felsen. Die Klippen dort sind sehr sehr geil, perfekt zum Rumkrazeln und Bouldern. Aber macht euch lieber selbst ein Bild:

Perfekter Tag!!

In der darauf folgenden Woche hab ich mir mehr oder weniger Valparaíso nähers angeschaut. Es war so eine richtig chillige Woche Urlaub in der man mega gut abschalten konnte. Theres hat mir für jeden Tag eine neue Aufgabe gegeben, dass ich nicht den ganzen Tag daheim chill, sondern auch etwas aus dem Haus komme und mit der spanischen Sprache in Kontakt komme. Einkaufen, zur Post gehen, sie im Büro besuchen und gemeinsam Mittagessen… Abends sind wir dann beispielsweise an den Strand von Valparaíso um Frisbee zu spielen, Bouldern an den Felsen bei Playa Ancha oder haben gemütlich daheim eine Runde Billard gespielt.

Es ist unglaublich wie viel man kocht, wenn man Zeit hat… und was einem da alles einfällt, was man so machen kann.

Der Wein hier ist ziemlich günstig und extrem gut!! Ich bin echt überrascht, chilenischer Rotwein stand bei mir bisher nicht so auf meiner Top 10 Liste 😉 … aber es lohnt sich! Cabernet Sauvignon <3. Aber auch das Bier hier ist richtig gut. Das liegt vor allem an den vielen deutschen Einwanderern, die beschlossen haben, dass Wein nicht alles in diesem Land ist und ihnen das gute alt bekannte deutsche Bier hier nicht fehlen darf. Ich würd einfach mal behaupten dass der Großteil chilenischer Brauereien in deutscher Hand liegen, das kann man unter anderem an den Brauereinamen erkennen, wie z.B. Kunstmann. Ja ich muss gestehen: wir lassens uns hier schon richtig gut gehen! 🙂

Im Endeffekt hab ich Ende der Woche eingesehen, dass ich ohne professionelle Hilfe meine Spanischkenntnisse nicht verbessern werde. Daher hab ich mir eine Sprachschule für die kommenden zwei Wochen, die mir hier noch in Valparaíso bleiben, gesucht.

Mein letztes Wochenende in Freiheit musste natürlich ausgenutzt werden, bevor es wieder heißt: Schulbank drücken.

Da es wettertechnisch nicht so hingehauen hat mit Surfen und unsere Wanderung auf La Campana auch erstmal auf Eis gelegt worden war, sind wir Freitags zu einem ziemlich coolen Konzert. Die Band, bestehend aus 10 +/- 2 Musikern, hatte so gefühlt alles an verschiedensten Musikinstumenten dabei. Es gab einen buten Mix aus Ska, Reggae, Flamenco, Latino und keine Ahnung was noch alles!! Richtig geil, also wurde die ganze Nacht durchgetanzt. Am Samstag hab ich den Luxus eines mega krassen katerfrühstücks (auch ohne Kater) auf unserem Balkon bei Sonnenschein genießen dürfen. –> Danke Bobbele!! Super Start in den Tag, anschließend haben wir gemütlich unsere Nachbarschaft im Cerro Alegre erkundet. Hier gibts überall so nette kleine Cafés, Hostels, Restaurants… und eine mega geile Eisdiele!! =) Da will man sich am liebsten überall reinsetzen und einen Kaffee/Tee trinken. Cerro Alegre wird auch als Künstlerviertel bezeichnet, da gehört ein Besuch in einer Galerie natürlich mit dazu. Ich werd mich glaub immer an das coolste Bild überhaupt erinnern (Andenkondor mit Maske und menschlichen „grinsenden“ Gebiss, alles in rot/schwarz gehalten bis auf das Gesicht), richtig gruselig aber total faszinierend! Leider durfte man keine Bilder machen.

Am Sonntag wurde ein chilliger Strandtag eingelegt bei Laguna Verde.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mich nicht ins Wasser getraut habe. Mir wars einfach zu kalt! Aber Theres war hart im Nehmen. 😉

Montag hat mein Sprachkurs angefangen, aber glücklicherweise hatten wir am Dienstag schon einen Feiertag.=)

So haben wir am Dienstag mit Jen und ihrem Freund unsere Wanderung auf La Campana nachgeholt. Die erste größere Wanderung in Chile! Frühes aufstehen und die lange Busfahrt haben schon etwas an den Nerven gezehrt… aber es hat sich auf alle Fälle gelohnt!! Wunderschöner Nationalpark rund um Olmue, sehr schattiger Aufstieg bis auf die letzten 800 Meter, was es bei den Temperaturen sehr angenehm gemacht hat. Ich zeig am besten ein paar Bilder:

Wenn man hier mit den Leuten über La Campana redet, lautet die erste Frage immer: Ja und habt ihr es ganz bis nach oben geschafft? :O

Dazu kann ich nur sagen: Yes, we did it!! =))

Eine qualvolle Tour, die sich zu hundert Prozent gelohnt hat. Anschließend hatte ich ohne Witz eine ganze Woche Muskelkater! Da es die erste große Wanderung mit meinen „Spezialschuhen“ war, kann ich das irgendwie nachvollziehen. 😉

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Die restliche Woche hab ich größtenteils mit Spanisch pauken verbracht. (Was sich bisher leider noch nicht so bemerkbar macht)

Am Donnerstag Abend hat ein Arbeitskollege von Theres ein Abschiedsessen gemacht –> Disco. Da hab ich zum ersten Mal Muscheln gegessen und ich muss sagen, die sind echt nicht so übel wie ich immer dachte. War erstaunlich lecker!

Samstag war eigentlich ein Strandtag geplant, davon haben wir aber die meiste Zeit in einer Einkaufsmall in Vina del Mar verbracht. Im Endeffekt haben wir alles ergattern können, was wir noch für unsere Reise brauchen. Da es uns am Strand abends doch recht schnell kalt wurde, sind wir zügig Heim, haben gekocht und anschließend uns eine nette Bar gesucht.

Pisco Bar: 12.12.2015, Valparaíso, Chile

Ein Toast auf die Gründung des Motorrad ____ Eschach!!

An unserem letzten Sonntag in Valparaiso haben wir einen Ausflug zum Fischmarkt gemacht. Meine Empfelung fuer jeden, der mal nach Valparaiso geht. Frischen, guten Fisch, alles erdenkliche an Meeresfruechten, Perlikane, Moewen, Seeloewen, Robben…

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Monster der Weltmeere!! Sehr faszinierend 😉

Der naechste Tag war sehr besonders fuer Theres und mich. Die Freude und Angst stieg mit jeder neu angebrochenen Stunde. Gegen Abend hatten wir unseren Traum schliesslich verwirklicht. 14.12.2015!!! Danke Schwesterchen ❤

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Am Dienstag hatte ich dann wie sich herrausstellte den vorletzten Tag meines Sprachkurses. Nach der Arbeit habe ich Theresa abgeholt und wir wollten uns den bekannten Ascensor Pollanco anschauen. Von dort aus hat man anscheinend den schoensten Blick auf die Stadt. Den Blick konnten wir letzten Endes nicht geniessen. Nach einem riessen Durcheinander war mein Rucksack (Handy :/) geklaut, die Polizei vor Ort, ein Amigo festgenommen und wir sassen leicht geschockt im Polizeiwagen nach Hause. Nach einem Schlueckchen Notfallschnaps (Vielen Dank an Mama und Papa fuer den guten Willi =)) sah die Welt wieder etwas besser aus.

Die folgenden Tage waren wenig spektakulaer. Wir mussten eine Zeugenaussage machen, fuer mich gluecklicherweise auf Deutsch :P. Die chilenische Justiz ist echt flott, da kann man nichts sagen. Danach gabs fuer den 16-jaehrigen eine Anklage. Er wird die naechste Zeit erstmal in Jugendhaft verbringen!

Die restliche Zeit haben wir mit planen und relaxen verbracht. Valparaiso als Stadt war in den letzten Tagen nicht mehr sehr attraktiv. Wir haben uns auf den Beginn unserer Reise gefreut. Wir waren froh am Samstag unser Zeug zu packen und uns von Jaime, Maria und ihrem Sohn zu verabschieden. Jaime hat uns noch zum Bahnhof gefahren, wo wir in einen Nachtbus nach Pucon eingestiegen sind.
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Tourbus, Cama… Luxussitze!!! Dann hiess es „Adios Valparaiso“

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Wir haben geschlafen wie ein Baby!

 

 

6 Kommentare zu „Valparaíso

  1. Klasse liebe Kathy, Ich wünsche dir, und deiner Familie auf diesem Weg ein gesegnetes Weihnachtsfest, und ein Glückliches neues Jahr 2016.

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  2. Hallo liebe Kathi,
    da hast du ja schon einiges erlebt :-)).
    Die Bilder sehen sehr schön und beeindruckend aus.
    Wir freuen uns auf weitere Berichte von deiner Reise…
    Liebe Grüße auch an Theresa
    Peter, Christine, Elena und Nici

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  3. Liebe Kathi, wir wünschen Dir / Euch ein gutes und gesundes Jahr 2016 und freuen uns auf Deine weiteren Reiseberichte. Passt gut auf Euch auf … Liebe Grüße Claudia, Andreas, Seli, Jaggi u Marcy

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  4. Hallo Kati,

    Deine Bilder sind echt schön

    Weiter so einen schönen Sprachkurs

    Und viele sonnige Tage

    Grüßle Dietmar und Andrea

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